Davin Herbrüggen – The River

Davin Herbrüggen huldigt bei seinem Konzert-Heimspiel in der Turbinenhalle einer Rock-Ikone. Fans kreischen – auch bei den überraschenden Gästen.

Die Brezel sind noch warm, zur Cola gibt es drei Eiswürfel: Zum „Coming Home“-Konzert von Davin Herbrüggen musste sich die Gastronomie der Turbinenhalle erst umstellen. Deutlich mehr jüngere Fans als sonst pilgerten hier vor die Bühne. Der aus Oberhausen-Borbeck stammende Sieger aus „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) konnte sein Kreisch-Publikum mobilisieren. Nach wenigen Sekunden reißt er die Arme in die Höhe: „Endlich Oberhausen!“
Die ganz große Bühne ist es nicht, die Zeiten, in denen die Gewinner der RTL-Castingshow – von Dieter Bohlen hofiert – sofort an die großen Arenen denken konnten, sind vorbei. Rund 1000 Fans sind es für Davin Herbrüggen in der kleineren „Turbinenhalle 2“.
Davin Herbrüggen spielt sein Heimspiel-Konzert
Doch die Stimmung um die Bühne herum ist dicht. Viele haben hier die Fan-Shirts an, die seine Unterstützer auch während der Mottoshows im TV-Studio in Köln-Ossendorf trugen. „Dat wird wat“, das Motto des stimmungsstarken Trosses bestehend aus Familie, Freunden und Bekannten, ist wahr geworden. Der gelernte Altenpfleger hat in den wenigen Wochen nach dem Erfolg fremde Bühnen geentert. Der 20-Jährige sang in der RTL-Show „Let’s dance“ und trat beim ZDF-Fernsehgarten auf.

Ein Erlebnis hat sich besonders tief in sein Gedächtnis gebrannt. Kürzlich durfte er in London zur Film-Premiere des biografischen Kinofilms „Rocketman“ reisen, der das Leben der Legende Elton John erzählt. Dort stand er auf dem Roten Teppich, über den sonst die großen Stars gehen. „Das war eine unglaubliche Ehre für mich“, gesteht er seinen Fans in der Turbinenhalle. „Der Mann ist so ein fantastischer Musiker!“ Als huldigende Anerkennung spielt er dessen „Crocodile Rock“ – die Fans klatschen mit, auch wenn einige Jüngere den Interpreten vermutlich erst noch kennenlernen müssen.

1000 Fans beklatschten Davin Herbrüggen in der Oberhausener Turbinenhalle.
Foto: Mara Tröger
Diese Momente gibt es häufiger, denn Davin Herbrüggen mischt genreübergreifend zu eigenen Kompositionen viele Songs aus der bunten Popwelt. Dabei sind es vor allem die Klassiker, die ihm liegen. Bob Segers „Old Time Rock and Roll“ ist die erste Klangspezialität, die Herbrüggen seinen Fans hier kredenzt.

Wohlige Erinnerungen kommen im Zuschauerbereich hoch. „Tolle Stimme!“, „Guter Musiker!“ – hört man immer wieder. Tatsächlich überlässt der 20-Jährige die Bühne nicht nur dem Gesang, sondern holt sich seine Band mit Dustin Herbrüggen (Schlagzeug), Tobias Stammen (Gitarre) und Benjamin Kopatz (Bass) an die Seite. Er selbst greift zur Gitarre – ein Selfmade-Musiker!
Das Konzert nimmt seinen Lauf und wird später immer mehr zum Klassentreffen der 16. Staffel der DSDS-Show. Mit der Wattenscheiderin Alicia-Awa Beissert sang Herbrüggen im DSDS-Halbfinale noch das märchenhafte Duett „Beauty and the Beast“, der Song wird in der Turbinenhalle gemeinsam wiederholt. Auch die 17-Jährige Joana Kesenci singt ihren Finalsong „Like a fool“.
Jeanshemd statt Lederjacke
Dann schallt wieder „Ohne Davin wär’ hier gar nichts los“ durch die Halle, der Fangesang, über den selbst die DSDS-Jury um Pietro Lombardi staunte. „Ihr seid ja verrückt“, entgegnet der Sänger. Die coole Lederjacke aus der Show hat er gegen eine lockere Jeansjacke eingetauscht. „Wer ist länger als zwei Stunden gefahren, um beim Konzert dabei zu sein?“ Es bleiben einige Arme ausgestreckt.

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