Joel Brandenstein – Schwarzweiss

EMOTIONEN – ein großes Wort. Voller Kontraste und Feinheiten. Gefühle sind so verschieden wie Menschen unterschiedlich sind. Und doch verbinden sie uns. Von Mensch zu Mensch bedeutet, miteinander in Verbindung zu treten. Ich gab meinem Debütalbum den Titel EMOTIONEN, weil das Wort in der reinsten Form ausdrückt, worum es in meiner Musik geht.

Ich habe mich als Mensch in der Musik gefunden. Keine andere Sprache der Welt erzeugt innerhalb weniger Sekunden intensivere Gänsehaut- Momente. Aber EMOTIONEN ist nicht nur der Titel meines ersten Albums. Das große Wort, das viele kleine Empfindungen meint, umschreibt auch mich als Künstler perfekt. Ich schöpfe in meinen Songs aus meinen Gefühlen und Erlebnissen, die ich gerne mit anderen Menschen teile.

Zur Musik fand ich schon früh, als Kind. Die Plattensammlung meiner Mutter war für mich ein Schatz, den es jeden Tag neu zu heben und zu entdecken galt. Sie hörte viel Kate Bush, Prince, Michael Jackson, Herbert Grönemeyer, aber auch ganz andere Musikformen, für die Begriffe wie Pop- und Rockmusik zu eng gesteckt waren. Als ich 6 Jahre alt war und eingeschult werden sollte, ging meine Mutter für ein Jahr mit mir auf eine Reise durch Indien. Für einen kleinen, staunenden Jungen ist die Welt ohnehin groß. In diesem Jahr wurde meine Welt noch ein bisschen größer. Ich lernte neue Gerüche, andere Menschen und neue Töne kennen. Mit diesen Eindrücken kam ich wieder zurück in die überschaubare Stadt am Rhein, in der ich aufwuchs. Meine Musikreise hatte damals zwar bereits begonnen, nahm aber erste konkrete Formen an als ich 7 Jahre alt war. Freunde unserer Familie, die ein paar Instrumente besaßen, attestierten mir Talent, nachdem ich mich an deren Klavier und Schlagzeug ausprobiert hatte. Den anschließenden Klavierunterricht fand ich mühsam. Lernen nach Plan erschien mir wie Malen nach Zahlen. Ich wollte etwas eigenes Schaffen. Etwas, das ich in „Wish You Were Here“ von Pink Floyd hörte. Der Song besaß die Kraft, die etwas in mir auslöste. Welche das war, konnte ich als kleiner Junge nicht benennen. Aber sie traf auf tiefen Grund in mir.

Das Klavier wurde trotzdem zu meinem anhaltenden Wegbegleiter. Ich spielte eigentlich ständig kleine Melodien, die mir in den Sinn kamen. Irgendwann war ich von der Kombination aus meinem Klavierspielen und meinem Gesang fasziniert und komponierte meinen ersten eigenen Song. Damit erschloss ich mir eine ganz eigene Welt, die für mich immer wichtiger wurde. Als Charakter bin ich eher verschlossen. Über Gefühle zu sprechen, fällt mir nicht leicht. Sobald ich singe, fällt die gefühlte Blockade plötzlich weg. Inzwischen weiß ich, dass ich beim Singen den Mut finde, mich mitzuteilen. Bevor ich allerdings zum ersten Mal vor anderen Menschen sang, kaufte ich mir ein günstiges Mikrofon und eine Kamera. Die stellte ich in meinem Musikzimmer auf und filmte mich selbst. Das erste Video, das damals entstand, landete schließlich bei Facebook. Prompt kamen die ersten Kommentare, die zumeist positiv waren und mich dazu motivierten, weiter an meiner Musik zu arbeiten. Ich hatte nie das Gefühl, Hilfe von der Musikindustrie beanspruchen zu müssen, um Leute mit meiner Musik zu erreichen. Mit jedem neuen Video, das ich in den Sozialen Netzwerken teilte, wuchs mein Bekanntheitsgrad. Im Laufe der Zeit war es eine Wohltat, alles in einer Hand behalten zu können. Mehr und mehr begriff ich mich als Künstler, der frei entscheiden konnte, was er wie aufnahm. Ohne Einflussnahme von Außen. Dass ich inzwischen auf eine halbe Million Follower bei Facebook und über gigantische 100 Millionen Abrufe meiner Videos auf YouTube verweisen kann, belegt, wie richtig ich mit meiner Entscheidung lag, alles organisch wachsen lassen zu wollen.

Bislang spielte ich in meinem Studio alles selbst ein. Aber für EMOTIONEN ging ich in das Studio meines Produzenten, wo meine Songs den letzten Feinschliff bekamen. Meine Vision, ausschließlich echte Instrumente einspielen zu lassen, verleiht dem Album Charme und Wahrhaftigkeit. Wir nahmen mit alten Klavieren auf, die fast ein bisschen verstimmt klangen, aber Charakter besitzen. „Zeitmaschine“ und „Immer nur du“, werden von einem Streich-Trio, Cello, erste und zweite Geige, auf wunderbar warmen Klangfarben getragen. Von organisch gewachsener Musik werden meine Texte komplementiert, die ich zum mitempfinden schrieb. Austausch zwischen Menschen, das Zwischenmenschliche, macht EMOTIONEN aus. Ich hoffe, dass sich viele darin finden können.
Viel Vergnügen beim Entdecken meiner und Eurer EMOTIONEN.

Schwarzweiss (Radio Edit)
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